Donnerstag, 18. September 2014

Tanzen für den Frieden

Heute besuchte ich die Lola-Rogge-Schule anlässlich einer Probe der Choreografie für das Friedenskonzert, in dem wir die "Mass for Peace - The Armed Man" von Karl Jenkins aufführen werden.
Was ich heute erlebte, werde ich so schnell nicht vergessen:
Nachdem einige bereits entwickelte Teile der Choreografie perfektioniert wurden, bildete man einen kommunikativen Kreis, in den hinein die Chefin, Christiane Meyer-Rogge-Turner, ihre Gedanken zum Benedictus der Messe erläuterte. Mit einem Zitat aus der Bachschen Matthäuspassion "Sonst hat mein Jesus nichts getan" inspirierte sie die jungen Tänzer und Tänzerinnen zu einer Improvisation nach sparsamen Vorgaben: Darstellung der Erblindung - die Augen wurden mit der Armbeuge verschlossen - und Erlösung durch einen Partner, Aufrichten von depressiven, gekrümmten Menschen, Befreiung von Krämpfen (Traumata  nach Kriegserlebnissen?), Aufhebung der Einsamkeit durch sanfte Begleitung.
Christiane Meyer-Rogge-Turner ging es um die Darstellung christlicher Inhalte, deren Umsetzung sie im Alltag unserer Mitmenschen so sehr vermisst.
Die Musik von Jenkins Benedictus wurde eingespielt - Ich war im Herzen tief getroffen von dem, was ich nun sah. Junge Menschen nehmen sich einander wahr, bauen eine Beziehung zueinander auf, erkennen, was dem anderen fehlt, lösen sein Leid - tauschen danach wie selbstverständlich die Rollen, werden vom rettenden Engel zum Bedrängten und andersherum. Langsame, eindringliche Bewegungen, liebevolle Mimik und Gestik verdichten die eigentlich ereignislose Musik dieses Benedictus zu einer hochenergetischen Masse.
Selten habe ich christliche Verkündigung, den Apell zur Mitmenschlichkeit komprimierter oder intensiver erlebt.
Das Konzert am 9.10. mit seinem klaren Bekenntnis zum Frieden zwischen allen Menschen, Kulturen und Religionen wird eines der wichtigsten in meinem Leben werden.

Manuel Gera

Samstag, 23. August 2014

Der Dom ruft - das Conveniat kommt!

Hildesheim hat seinen Dom wieder. Nach viereinhalbjähriger Bauzeit präsentiert sich das Gotteshaus in angenehmen und lichtdurchfluteten Anblick.
Natürlich ist auch das ganze, flächenmäßig sehr große Bistum versammelt. Viele Hundert Kirchenmusiker kommen zusammen, um die Kirche und ihre zwei (neuen) Orgeln zu hören.
Eine solche Wiedereröffnung ist natürlich auch medial interessant. Über den NDR und so manche Kanäle in sozialen Netzwerken wird man neugierig, was dort entstanden ist.

Die Ökumene - unser aller Anliegen - geht im Bereich der Kirchenmusik besonders gut. Eigentlich gibt es keine evangelische oder katholische Orgel. Orgeln erklingen zum Lobe Gottes und zur Verstärkung des Gesangs aller Gläubigen. Die wunderbare Orgelmusik ist geschaffen worden von Komponisten, die in beiden Konfessionen uneingeschränkt anerkannt sind. Ob Bach, Frank, Widor, Elgar…. es ist keine konfessionelle Frage, sondern eher eine Frage, ob man die entsprechende Musik adäquat auf Orgel und im Kirchenraum interpretieren kann. 

In Hildesheim geht das nun. Die Verbindung der großen Orgel - aus vielen Teilen der ehemaligen Orgel neu zusammengefügt - und der neuen Chororgel ist gelungen. Dieser Meinung waren viele Hundert Menschen, die zum Teil weite Anreisen hinter sich gebracht haben. Diese Meinung teilten aber auch Carsten DH3ACD und Manuel DL9EBG, die - spontan - die „offiziellen“ Vertreter des Conveniats waren.
Das Conveniat ist bekannt. Hans DJ1IJ zählt seit Jahrzehnten zu den bekannten technikverliebten Geistern, die Mut machen, Neues zu probieren.
Technisch und kirchlich…. 
Wir bleiben dran!


Manuel DL9EBG (Amateurfunkrufzeichen)

Conveniat: 

DAS CONVENIAT IST EINE ÖKUMENISCHE GEMEINSCHAFT VON FUNKAMATEUREN IN KIRCHLICHEN DIENSTEN WELTWEIT

www.conveniat.de

Sonntag, 6. Juli 2014

Verkleidungen

Verkleidungen

Erste 12km-Fahrt mit dem neuen Pedelec zur Arbeit. Natürlich in T-Shirt und Jeans. Im Büro angekommen, muss die "Arbeitskleidung" her. Heute wird ein Gemeindeältester eingeführt. Schlips und Sakko ist angesagt, graue Stoffhose. Eine Dame, ein Mitglied unserer ehrenamtlichen Kirchenführerinnen sieht mich: "Na, sind Sie schon verkleidet?"
Später, als ich knappe 5 Minuten Pause nutze, um im Imbiss gegenüber ein Fischbrötchen und einen Kaffee zu ordern (den Becher nehme ich aus Zeitgründen mit), erscheine ich, wie erwartet in "Dienstkleidung". Später, nach vollbrachten dienstlichen Fristen den Becher wieder in T-Shirt und Jeans zurückbringend, höre ich dort: "Na, sind sie verkleidet?"
Meine Frau bemerkt später treffend: "Verkleidet" - ist so etwas wie "verirrt". Man hat sich vertan, eine falsche Entscheidung getroffen. Naja, wir schlüpfen halt in viele Rollen - inklusive der nötigen Kostüme.